Glaube Liebe Hoffnung

7. März 2021

Cover Image

Was auf den ersten Blick als Überschrift sehr pathetisch klingt, passt für mich absolut zu meinen Erlebnissen der vergangenen Woche. Und wie uns das Eingangsbild schon gezeigt hat sind wir phänologisch schon wieder unserer Zeit voraus. Deshalb, ihr ahnt es bereits schon, kann mein Motto nur lauten: RAUS IN DIE NATUR!

Erstfrühling

Mit der Blüte der Forsythie (nächstes Bild) und der Blattentfaltung der Stachelbeere beginnt die 2. Jahreszeit, der Erstfrühling. Leider hat die Forsythie, deren Ursprung in China liegt, als Zierstrauch und Hybridpflanze (Mischling verschiedener Arten oder Gattungen) keinen direkten Nutzen für die Insektenwelt. Weder Pollen noch Nektar liefert diese Pflanze. Immerhin sieht sie schön aus und signalisiert für viele Menschen den Beginn des Frühlings. Eigentlich blüht die Forsythie Ende März, eigentlich. Die Verschiebungen zeigen sich sehr deutlich, wenn man sich mit der Materie beschäftigt. Der Blattaustrieb der Stachelbeere ist aber nicht so sehr an die Temperatur gekoppelt als vielmehr an der Tageslichtlänge. Deshalb ist sie als phänologische Zeigerpflanze besser geeignet. Unsere Stachelbeeren waren gestern noch im Winterschlaf. Demnach ist der Erstfrühling noch nicht am Start, ich rechne aber in spätestens 10 Tagen damit.

Das nächste Foto zeigt ein Stachelbeerbäumchen mit leuchtend gelber Flechte, Blattaustrieb ist noch keiner erkennbar.

Glaube

Wenn man im Duden nachschlägt bekommt man als Definition zum Begriff "Glaube" folgendes erklärt: "gefühlsmäßige, nicht von Beweisen, Fakten o.Ä. unbedingte Gewissheit, Überzeugung." Das kann für jeden Menschen etwas anderes sein. Für manche ist es ein religiöser Begriff im weiteren oder engeren Sinn. Eine Weltanschauung, eine politische Überzeugung, höhere Mächte und einiges mehr. Mir persönlich gefällt das Zitat von Albert Einstein zu dem Thema eigentlich sehr gut:

Es gibt zwei Arten sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles eins. Ich glaube an Letzteres.

Auch die Definition: "Glaube ist eine Grundhaltung des Vertrauens" spricht mich sehr an. Eben dieses Vertrauen, nennen wir es nun Gottvertrauen oder Urvertrauen, ist eine wichtige Grundlage für das menschliche Leben. Unterteilen kann man es in drei Teilaspekte. Vertrauen in sich selbst (Selbstwertgefühl), Vertrauen in andere (Partnerschaft,...) und Vertrauen in das Ganze (Welt in der es sich lohnt zu leben). Zu dem Begriff Glaube hab ich für euch zwei Fotos parat.

Auch wenn der Baum teilweise umgefallen ist, hat er aus seinen Ästen einfach eine neue Krone gebildet, und das wohl schon vor einigen Jahren. Und die Kiefer ist wohl eine Überlebende der großen Stürme Ende des vorherigen Jahrhunderts.

Liebe

"Liebe ist eine Bezeichnung für stärkste Zuneigung und Wertschätzung" meint Wikipedia zu diesem Thema. Das trifft es absolut. Ob in Beziehung zu einem Menschen oder auch zu bestimmten Themen. Ich glaube meine Liebe gehört, natürlich neben meiner Frau und meinen Kindern, der Natur. Seit ich mich erinnern kann hat die Natur auf mich eine besondere, fast magische Anziehungskraft. Die Natur ist so facettenreich, dass hier ein Leben gar nicht reicht um ansatzweise dieses Mysterium zu durchdringen. Aber seht selbst was man alles draußen sehen kann. Und was meine Liebe zur Natur ausmacht.

Ein kleiner Bach durch grüne Weiden, dazu Sonne und blauer Himmel. Was will man mehr. Naja, die Kastanie auf dem nächsten Bild ist auch eine echte Augenweide. (Wobei eigentlich alle Esskastanien für mich spannend sind, fragt meine Frau)

Beim letzten Bild dieser Trilogie fragte ich mich, was hat die Natur geritten solche Beulen in die Douglasie zu zaubern.

Hoffnung

Der Duden definiert es so: "das Hoffen; Vertrauen in die Zukunft; Zuversicht, Optimismus in Bezug auf das, was (jemandem) die Zukunft bringen wird." Oder wie Martin Luther es ausdrückte:

Wenn ich wüsste, das morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.

Also, was hält uns davon ab, ein Apfelbäumchen zu pflanzen? Am besten gleich ein paar. Hochstämme. Und diese dann pflegen, beschützen und die Ernte einfahren. Vielleicht sogar eine sogenannte alte Sorte. Die können auch Allergiker essen. Ihr wollt was gegen den Klimawandel machen? Ok, dann pflegt eine Streuobstwiese. Pflanzt (Obst-)Bäume, mäht die Wiese extensiv, d.h. nur ein- bis zweimal im Jahr, nachdem die Kräuter ausgesamt haben. Bringt euch bei den Streuobstinitativen ein und helft dieses Naturgut "Streuobstwiesen" zu bewahren. Ihr werdet auf der Wiese Tiere und Pflanzen kennenlernen, und gleichzeitig seid ihr die Hoffnung für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Wenn ihr dann noch ein paar Nistkästen aufhängt, oder als "Königsdisziplin" eine Steinkauzröhre in einen alten Baum legt, dann spürt ihr die aufkeimende Hoffnung. Sowohl bei euch, wie bei den Tieren und Pflanzen. Falls euch das alles zuviel ist könnt ihr selbst im kleinsten Garten etwas für die Natur tun. Ihr könntet insektenfreundliche Pflanzen setzen, z.B. eine Salweide oder eine Kornelkirsche. Ich glaube fest daran dass wir zusammen etwas positives bewirken können. Und meine Hoffnung besteht darin dass sich durch das hier gelesene ein paar Menschen angesprochen fühlen.

Hoffnung ist eine Art Glück, vielleicht das größte Glück, das diese Welt bereit hat. (Samual Johnson)

Was für ein Scheißblog

Am Samstag haben wir zu zweit einen Teil der Steinkauzröhren in den Streuobstwiesen in Kuppenheim kontrolliert. Am Anfang sehr ernüchternd, weil keine Hinweise auf Belegung der Röhren. Und dann fast am Ende unserer Tour, in einem Gebiet indem wir nicht mit den Käuzen gerechnet haben, haben wir Hinweise gefunden. An den nächsten beiden Wochenenden werden wir den Rest der Röhren kontrollieren und sind voller Hoffnung, wir glauben fest daran, dass wir mehr Hinweise finden werden. Denn die Liebe zur Natur und vor allem zu den gefährdeten Steinkauzen veranlasst uns damit weiterzumachen. - Als Hinweis hatten wir sogenannte Gewölle gefunden. Es handelt sich dabei um die unverdaulichen Reste der Nahrung die die Eulenvögel auswürgen (Haare, Knochen, Chitinpanzer von Insekten). Und wir haben Kot in den Röhren gefunden. Auf die Frage wie ich das in meinem Blog einbauen könnte habe ich die Antwort erhalten: " Mach doch einen Scheißblog drauß" . Für den Rest unserer Tour war das der running-gag. "Wieder was für deinen Scheißblog gefunden". Hoffentlich finden wir noch mehr für meinen Sch.....

Um diesen Beitrag doch noch irgendwie zu retten möchte ich mit Thomas von Aquin enden:

Alles, was ich geschrieben habe, kommt mir vor wie Stroh im Vergleich zu dem, was ich gesehen habe.